Baumwolle brennt gewöhnlich etwas länger, ist auch schwerer entzündbar als Synthetik.
Nun gut, für die meisten Fetis nicht besonders wertvoll und da spreche ich auch für mich, deshalb habe ich bei Brandopfern auch oft Miederteile mit hohem Baumwollanteil ausgewählt. Da trennt man sich einfach leichter davon. Die Nähte und Gummilitze sind gleich, machen einen an, aber es tropft und brodelt nicht beim Verbrennen und endlich, hat man auch nicht so gern damit gekuschelt.
Flamme und Vergang regen jedoch die Fantasie an und wenn es um Einbildungskraft geht, wer wäre da anderes Spitzenmeister, als wir Fetis?
Und somit frage ich Dich, wären die Slips nicht auch hervorragend als Schuhputzläppchen geeignet gewesen? Verzeihung, um die Wichse in rot grün und schwarz auf das edle Leder aufzutragen. So besudelt hätten sie sicher einen Feuersturm ausgelöst.
LG, Karl
Hallo schuhlover!
Wenn ich Deine letzten Zeilen lese, so stelle ich doch Parallelen zwischen Schuh- und Mieder- Feti fest. Beim Sammeln geht es also nicht nur um den unbedingten Erhalt und die Befriedigung mit oder an einem Stück Materie. Die Begehrlichkeit steigt auch, wenn das gute Stück deutliche Gebrauchsspuren hat (den „Glanz“ des Getragenen) und was für mich den Reiz eines ausgeleierten Strumpfhaltergummis, einer Dehnungsstelle im Hüfthalter, oder aufgetrudelter Nähte an einer Miederhose ausmacht, das sind für Dich dann vielleicht schiefe Absätze, eingerissene Schnürsenkel, Kratzspuren im Oberleder und lose, vom Fußschweiß zerfressene Innensohlen. Liege ich da richtig?
Und Schuhe nehmen ja auch die Form der Füße an, wenn sie lange genug hingelatscht wurden. So können auch abgelegte „Fettpressen“ oft Geschichten erzählen. Man erfährt welchen Stellenwert sie bei der einstigen Trägerin hatten, wo die Pölsterchen besonders drückten, wie sie gewaschen und ob sie ordentlich oder schludrig geflickt, oder einfach unbeeindruckt hingeschlachtet wurden.
Ob „Mieder- oder Schuh- Flüsterer“, eines ist sicher, wir haben unsere Freude dran, wenn wir in den Besitz dieses Frauenmülls gelangen.
LG, Lumpenkarl
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Hallo Lumpenkarl!
Zunächst einmal möchte ich Dir ganz herzlich zu 1000 Beiträgen gratulieren und hoffe, Du wirst uns noch mit vielen weiteren Beiträgen Deiner Art versorgen!
Du hast die Sache sehr gut erkannt. Neue Sachen aus dem Laden sind zumindest für mich uninteressant, sie sind "tot" und noch ohne Leben. So macht das Vernichten (aber auch das Sammeln) keinen Spaß, es können keine Assoziationen zur Trägerin gesponnen werden. Sachen müssen nicht unbedingt kaputt sein um interessant zu werden, obwogl Grasflecken, brüchiges Obermaterial, breit getretene Sohlen... die Sache sehr interessant lassen werden. Aber neuwertige Schuhe die lieblos entsorgt wurden lassen im Kopf tausend lebendige Geschichten abspielen, die das Szenario des Weggebens zeigen. Wieso dieses Paar? Waren sie zu klein? Waren damit unangenehme Erinnerungen an den Ex verbunden? Oder entsprach es einfach nicht mehr der Mode?
Wir Fetischisten unterscheiden uns im Grunde genommen gar nicht so stark voneinander, außer in den Objekten unserer Begierde.
Lieber Hansi,
da bedarf es doch dieser seltsamen Wesen, derer die das Leben uns gaben und uns die Freude am Fetisch nehmen wollten. Ich glaube, Mütter werden die genannt und gehören zur weiblichen Spezies Mensch, zumindest manchmal.
LG, Karl