Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Rache ist süss!
#11
Der Autor braucht eine kreative Pause - geht mir mit meiner Story auch so... Winking-face
Ich liebe Stoffturnschuhe!! ... und liebe es auch sie zu verbrennen!!!
Zitieren
#12
Der nächste Teil ist fast fertig. Komme leider kaum zum Schreiben...
Zitieren
#13
So, endlich geht's weiter:

Vier

Am nächsten Morgen wurde nach dem Frühstück beratschlagt, wie das Programm für den heutigen Tag aussehen sollte.
„Wollen wir heute Nachmittag grillen?“ fragte Tobi in die Runde. „Ich hab 'ne Kühlbox im Auto stehen, da sind Würstchen drin. Und einen Einweggrill hab ich auch!“
„Super Idee!“ sagte Caro. Das könnten wir machen, am besten so um sechs Uhr. Die Band, die da spielt, interessiert mich eh nicht. Und bis zum Hauptact um halb zehn sind wir locker fertig. Wie sieht es mit euch aus?“
Alle anderen stimmten dem Plan zu und so wurde der Grill angeworfen. Alex Gummistiefel war innen immer noch nass und sie hatte den ganzen Tag kalte Füße, da kam ihr die Wärme des Grillfeuers, nachdem die Würstchen verspeist waren, gerade recht. Sie setzte sich so, dass die Glut von unten die Wärme an die Stiefelsohlen abgeben konnte.
„Wir gehen mal in Richtung Toilette. Kommst Du mit, Alex?“ fragte Caro.
„Geht mal, ich war gerade vorhin erst“, antwortete Alex. Sie wollte jetzt ihre Füße aufwärmen. Sie lehnte sich in ihrem Campingstuhl zurück, schloss die Augen und genoss die Wärme in vollen Zügen. Dabei merkte sie nicht, dass es unter den Zehenkappen immer wärmer wurde. Dass ihr die Stiefel etwas zu groß waren, tat sein Übriges, ebenso der Alkohol, der im Laufe des Nachmittags schon reichlich geflossen war.
Sie bemerkte es erst, als es schon zu spät war. Irgendetwas stank furchtbar und als sie die Augen öffnete und entlang ihrer Beine blickte, sah sie erste kleine Flämmchen an den Sohlen ihrer Gummistiefel emporzüngeln. Auch an den Zehen war es inzwischen unangenehm heiß.
„Scheiße, Scheiße!“ rief sie und griff nach einer Wasserflasche. Sie kippte den Inhalt über ihre Stiefel und zischend verlöschten die Flammen. Sie musste noch Wasser nachkippen, denn ihren Zehen war es immer noch zu warm. Ungläubig sah sie sich die Bescherung an. Beide Stiefel waren vorne ziemlich verschmort und ein Teil der Sohle war weggeschmolzen. Schwarze Brandflecken waren an den Rändern der weißen Sohlen deutlich sichtbar und auch waren die Stiefel ein wenig kürzer geworden, denn sie konnte spüren, wie ihre Zehen vorne anstießen und drückten.
„Da sind wir wieder!“ rief Caro und sah Alex gleich an, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?“ fragte sie.
„Scheiße, hier, schau mal!“ sagte Alex zerknirscht und zeigte auf die Bescherung. „Ich wollte mir nur die Füße wärmen, ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht.“
„Oh je!“ rief Alex. „Das ist gar nicht gut! Hast Du dich verbrannt?“
„Nein, das nicht. Ich hab es gerade noch gemerkt!“ sagte Alex. „Aber die Stiefel sind wohl hin! Und das sind ja nicht mal meine!“
„Mach die keine Gedanken, die waren eh schon alt und wären demnächst fällig gewesen“, sagte Caro aufmunternd. „Markus wird das schon verkraften, das bringe ich ihm schon bei. Und das Festival werden die schon noch durchhalten. Jetzt aber los, sonst verpassen wir den Hauptact.“
Nach einem super Konzert kehrten die vier erschöpft zu den Zelten zurück. Alex hatte schon den ganzen Abend das Gefühl, dass einer der Stiefel nicht mehr ganz dicht war. Außerdem schien er durch das Feuer kürzer als der andere geworden zu sein, denn er drückte unangenehm an ihrer großen Zehe. Auf dem Weg zur Hauptbühne hatte sie nach jeder Pfütze an der großen Zehe etwas Kaltes gespürt. Nach zwei Stunden Tanzerei wurde das Gefühl zu ihrem Entsetzen dann bestätigt. In der ersten flachen Pfütze nach dem trockenen Bereich vor der Hauptbühne wurde es schlagartig nass an Alex' Zehen und das unangenehme Druckgefühl war weg! Sie konnte gerade noch einen Aufschrei unterdrücken. Sie beschloss, sich nichts anmerken zu lassen und tapfer weiterzulaufen. Das schmierige Gefühl unter ihrer Fußsohle wurde mit jeder Pfütze stärker.
Auf dem Weg zur Toilette ging sie nochmals am Wasserhahn vorbei. Wieder flutete sie ihren Stiefel und als sie die Zehen bewegte, schoss das dreckige Wasser umgebremst aus einem großen Loch an der Stiefelspitze auf die Betonplatte.
„Mist!“ schrie sie und erntete ein paar verwunderte Blicke von vorbeilaufenden Festivalbesuchern. Schnell drehte sie den Wasserhahn wieder zu und ging zurück zum Zelt. „Scheiße!“ grummelte sie. „Aber wenigstens drückt es jetzt nicht mehr an der großen Zehe...“
Dort warteten die anderen schon auf sie. Ins Bett wollte noch keiner, also wurde noch ein paar Runden Mäxchen gespielt. Als Strafe für das Ertapptwerden wurde festgelegt, aus einem Gummistiefel einen Schluck Bacardi-Cola zu trinken.
„Und wer stellt seinen Gummistiefel zur Verfügung?“ fragte Alex in die Runde.
„Na, immer der, der fragt!“ rief Caro und griff blitzschnell nach Alex' undichtem Stiefel. Um deine Stiefel ist es jetzt eh nicht mehr schade!“
„Warte!“ rief Alex schnell und hielt den Gummistiefel am Schaft fest. Caro hatte ihr den Stiefel schon halb vom Fuß gezogen. „Nimm lieber den anderen, der hat noch kein Schlammbad erlebt.“
„Also gut!“ sagte Caro und zog Alex den anderen Gummistiefel vom Fuß. Schnell zog Alex den kaputten Stiefel wieder ganz an. „Der Alkohol wird schon das meiste desinfizieren!“
Nach etlichen Runden krochen sie dann alle todmüde und ziemlich angeheitert in ihre Schlafsäcke. Am nächsten Morgen hatte Alex einen ziemlichen Brummschädel und schlüpfte im Halbschlaf in ihre Gummistiefel. Der undichte Stiefel war nur nass, aber der noch dichte Stiefel war vom Cola total klebrig und schmierig. Angewidert schlüpfte sie hinein und wankte schlaftrunken zu den Duschkabinen.
Dort angekommen, zog sie sich aus, ließ aber zum Duschen die Gummistiefel an. Sie drehte das Wasser auf und genoss die Wärme. Schnell füllte sich der eine Gummistiefel mit Wasser und Schaum, der andere blieb leer, da das Wasser gleich wieder an den Zehen hinaus floss. Als sie fertig war, zog sie den heilen Gummistiefel aus und spülte noch einmal nach. Schnell zog sie auch den kaputten Gummistiefel aus. Danach zog sie sich an, ließ so gut es ging, das Wasser aus den Stiefeln laufen und schlüpfte dann wieder hinein. Über einen Fuß zog sie eine stabile Plastiktüte, schließlich wollte sie nicht den ganzen Tag im Matsch stehen. Dann ging es zurück zum Campingplatz.

Die anderen waren inzwischen auch schon wach und nach dem Frühstück ging es dann los in Richtung Riesenrad und Bungee-Jumping. Einen Sprung wollte sich keiner der Vier antun, aber sie beobachten das Treiben auf dem Turm und lästerten dabei auch ordentlich ab. Es folgten noch ein paar Runden auf dem Riesenrad, dann wurde eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen und dann war auch schon wieder Musik angesagt.
Nach einer kurzen Unterbrechung zum Abendessen kam dann nochmals der Hauptact des Tages und dort ging es dann richtig ab. Beim Rückweg zum Zelt stellte Alex dann fest, dass die Tüte nicht gehalten hatte und sie wieder einen nassen Fuß bekam. Aber es war ihr egal, ihre Lieblingsband hatte sie an diesem Abend mal wieder total mitgerissen.
Völlig aufgedreht kamen sie bei den Zelten an und auch heute war ans Schlafen nicht zu denken. Wieder wurde Mäxchen gespielt und wieder musste der noch dichte Gummistiefel von Alex als Becher herhalten.
Am nächsten Tag ging es an die Heimreise und nach dem Frühstück wurden die Zelte abgebaut und alles zurück zu den Autos getragen. Es war eine lange Nacht gewesen und Alex hatte keine Lust zu duschen, also gab es im Waschraum nur eine Katzenwäsche. Der noch heile Gummistiefel klebte heftig wegen der Bacardi-Cola und im kaputten Stiefel stand fast knöchelhoch der Matsch, aber das war ihr egal, sie wollte nur noch nach Hause.
Auf dem Parkplatz angekommen täuschte sie ein kleines „Missgeschick“ vor, als sie in einem von Caro unbeobachteten Moment den kaputten und innen völlig versifften Stiefel auszog, mit einem Aufschrei das Gleichgewicht verlor und mit Schwung in eine matschige Pfütze tappte. Dabei fiel auch noch der kaputte Stiefel „zufällig“ um und füllte sich zum Abschluss nochmals mit schlammigem Wasser. So fiel es nicht weiter auf, dass ihr Fuß schon in dem kaputten Gummistiefel dreckig war und ihr Stiefel ein Loch hatte.
„Ach herrje! Komm schon, Tollpatsch!“ lachte Caro und verstaute ihre hohen gelben Gummistiefel in einer Plastiktüte. Sie hatte nichts gemerkt. „Wir wollen los!“
Alex säuberte ihren Fuß notdürftig mit einem Lappen, dann schlüpfte sie in ihre Chucks. „Die haben dann eine Wäsche bitter nötig“, dachte sie, als sie Markus' dreckige fertige Gummistiefel ebenfalls in eine Plastiktüte stopfte.
Als alles verstaut war, ging es dann nach Hause. Caro holte gerade noch das Zelt aus dem Auto und breitete es zum Trocknen im Garten aus, Alex trug die Campingstühle und die Tüten mit den Gummistiefeln in den Keller. Da sah sie ihre Gelegenheit. Schnell öffnete sie die Plastiktüte mit Markus' zerstörten Gummistiefeln und sah sich im Kellerraum um. Sie brauchte eine Stelle, wo er die Stiefel nicht gleich finden würde. Ihr Blick fiel auf das Schuhregal und den Schuhstapel von Caros Schuhen. Schnell nahm sie die Schuhe aus dem Regal, legte die Gummistiefel auf den Regalboden und stapelte dann alles wieder zurück. Sie stellte noch Caros gelbe Gummistiefel dazu und ging dann in den Garten, um Caro mit dem Zelt zu helfen. An der Tür drehte sie sich nochmal um und schaute zum Regal. Die blauen Gummistiefel waren jetzt kaum noch zu sehen.

Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie Markus dann zwei Tage später brauchte und sie dann doch dort finden würde...
Zitieren
#14
Schöne Fortsetzung. Ob es von Alex noch eine Entschuldigung bei Markus gibt.
Zitieren
« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste