Hallo allerseits,
obwohl Nylonstrumpfwaren zu verbrennen einst eine der selbstverständlichsten Sachen der Welt war, gibt es davon so gut wie keine Fotos, oder vielleicht gerade deshalb. Viele Amateurfotografen machten Bilder ihrer nylonbestrumpften Partnerinnen in allen möglichen Posen, und natürlich auch Profifotografen. Und es gibt auch viele Fotos von Frauen vor einem Kaminfeuer, in schöner Wäsche, in Nylons oder auch ganz nackt. Nur ein paar Beispiele:
Seit Jahren bin ich auf der Suche nach einem mehr oder weniger historischen Bild, in dem eine Frau ihre Nylons ins Feuer wirft oder sich wenigstens anschickt, es zu tun; aber Fehlanzeige.
Wenn jemand ein solches hat, es wäre schön, wenn es im Forum einen Platz bekäme!
Im Magazin "Laufmasche", das ich immer begeistert las, erschien in Nr. 6 die Bildgeschichte, die mir mit am besten gefallen hat: Eine Frau zerquetscht zwischen ihren hauchzart bestrumpften Füßen eine geschälte Banane und auch noch andere eßbare Dinge vor den Augen eines jungen Handwerkers, der zur Reparatur ihrer Spülmaschine gekommen ist. Er darf ihr die Fußsohlen ablecken, bevor sie die sehr exklusiven Strümpfe zu zerreißen beginnt (sie haben eine aufwendig verzierte Ferse, jedoch unübersehbare Laufmaschen) und ihn zum Mitmachen auffordert. Man kann sich gut vorstellen, dass sie ihn – der im Eifer des Gefechts seinen Oberkörper frei macht – anschließend vernascht hat. Was mit den total zerrissenen Nylons, die ihr der junge Mann von den Beinen gezogen hat, am Ende passiert, entzieht sich leider dem Leser und Betrachter, wahrscheinlich wanderten sie phantasielos in den Mülleimer, was doch auch ein Photo wert gewesen wäre. Dasselbe Heft enthält auch die authentische Geschichte eines Lesers, der als Büro-Azubi in den 1950er Jahren Laufmaschen an den Strümpfen seiner Vorgesetzten entdeckte; sie gab ihm Geld und schickte ihn zum Strümpfekaufen. Vor seinen Augen wechselte sie dann die Strümpfe, er durfte den korrekten Sitz der Nähte kontrollieren. Dann „warf sie das beschädigte Paar Nylons achtlos in einen Papierkorb“, aus dem sie der junge Mann bei Dienstschluß retten konnte und noch heute, falls er inzwischen nicht gestorben ist, besitzt.
Solche Sachen gab es in der „Laufmasche“ für meinen Geschmack aber viel zu selten; obwohl viele Leser ihre ersten Nylonerfahrungen mit weggeworfenen Exemplaren machten, kam und kommt das Thema Entsorgung darin etwas zu kurz. In meinem letzten dortigen Leser-Beitrag (abgedruckt in Nr. 4) sprach ich die provozierend-freche Verbrennung von Nylonstrümpfen im Kaminfeuer an, mit der eine Frau ihren empfindsamen Partner aufs Höchste erregen könne, aber dies wurde nie für eine Bildgeschichte aufgegriffen, wie ich insgeheim hoffte, obwohl Kamine und Öfen öfter zur Dekoration dienten.
Vor Jahren enthielt die „Laufmasche“ auch noch Anzeigen für strumpfbetonten Telefonsex, und bei einer sehr hübschen Dame rief ich einfach eines schönen Tages an:
Ich: „Was machst Du eigentlich, wenn Dir Nylons mal kaputtgehen?“
Sie: „Na was wohl?“
Ich: „Du wirfst sie in den Müll.“
Sie: „Genau. Sie sind nur noch Müll.“
Ich: „Früher haben Frauen ihre Nylons meist verbrannt.“
Sie (lachend): „Ja, manchmal mach ich das auch. Sie schmelzen so geil im Feuer, und es riecht so geil wenn sie schmelzen.“
Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, und es passierte mir ganz heftig etwas, so daß ich nicht mehr weitertelefonieren konnte.
Ein paar Tage später rief ich sie wieder an.
Ich: „Verbrennst Du eigentlich auch Strumpfhosen?“
Sie: „Ja klar, wenn ich eine Laufmasche bemerke, zerreiß ich sie an den Beinen. Ich mag das Geräusch, wenn Strümpfe zerreißen. Dann ziehe ich sie aus und werf sie ins Feuer.“
Ich: „Und was passiert dann mit der Strumpfhose?“
Sie (lachend): „Oh, sie wird ganz klein. Ein ganz kleines Häufchen. Das fängt dann plötzlich Feuer und verbrennt, und nichts bleibt übrig.“
Diesmal hatte ich mit einem dicken Papiertaschentuch vorgesorgt und genoß es, wie es mich heftig überkam, und brauchte nicht aufzulegen. Dann sprachen wir weiter, und ich meinte, daß dies doch eine gute Bildgeschichte für die „Laufmasche“ wäre. Sie kannte den Herausgeber und meinte, daß sie mit ihm darüber reden wolle.
Einige Zeit später rief ich sie wieder an. Da hatte sich ihre Meinung radikal geändert. Das Verbrennen von Nylons würde kaum 1 Prozent der „Laufmasche“-Leser gefallen, da sei ich einfach eine Ausnahme. Die meisten würden nur die Eleganz der Strümpfe sehen wollen. Da hat ihr offenbar der Herausgeber seine Meinung als die richtige aufgedrängt.
Heute ist das Magazin durch das Internet vom Markt fast verschwunden und erscheint nur noch selten.
Aber die Verbrennungsfilme von diesem Japaner treffen nicht den Kern, es fehlt ihnen jeder frivole Charme. Er entsorgt in seinen eigenen Augen wohl nur synthetische Textilabfälle. Der einzige Lichtblick in dieser Hinsicht ist und war "Rosie
burns ... "!
LG
Gustavsson