Hallo Hansi, nun wie versprochen die Fortsetzung als Open-Air-Veranstaltung. Das Wetter war goldrichtig: etwas nieselig aber im rechten Moment trocken, und da ich ueberdies meinen Haushalttag dafuer genutzt habe, gehoerte der Wald fast mir allein. (Am Wochenende und bei schoenem Wetter staksen naemlich Spaziergaenger im Halb-Minutentakt vorueber und selbst etwas abseits der vielen Wege muss man damit rechnen, dass ploetzlich ein Downhill-Biker dicht neben einem durchs Unterholz bricht.)
Einziges Problem war die Waldbrandgefahr, denn der Nieselregen hatte das herumliegende Laub nur oberflaechlich leicht benetzt und der Humus darunter war ebenfalls staubtrocken. So musste ich den tiefsten Kessel aufsuchen, um an etwas Quellwasser heranzukommen:
Der Vorteil ist, dass man super loeschen kann, falls jemand vorbeikommt; der Nachteil natuerlich, dass man von oben leicht gesehen werden kann und man andererseits selbst einen schlechten Rundumblick hat und sich bergauf auch nicht so leicht verdruecken koennte. Doch davon darf man sich nicht abschrecken lassen und man sollte einfach den zusaetzlichen Nervenkitzel moeglichst lange auskosten.
Einst bei Siegfried war es ein Lindenblatt. Diesem Stiefel wurde nun ein Buchenblatt zum Verhaengnis:
Die Synthetikohle brannte wie Zunder - da waere die Brandsalbe gar nicht vonnoeten gewesen:
Ich hatte mir gedacht, ich zuende zur Abwechsung mal von unten und lasse ihn hochbrennen. Leider hatte ich keinen Draht zum Aufhaengen, daher griffen die Flammen nur sehr zoegerlich nach unten auf das Wildleder ueber:
Und so brannte die Sohle immer weiter ab, waehrend der Schaft noch unversehrt blieb:
Erst, nachdem ich den Stiefel etwas vom Ast geschoben hatte und die Sohle nach unten gekippt war, gab sich das Wildleder - noch immer mit grossem Widerstreben - den Flammen hin:
Die Zehen bogen sich immer weiter nach oben, wohingegen der Absatz gen Gewaesser strebte. Er bildete einen zaehfluessigen, flammenspeienden Tropfen, an dessen Oberflaeche traubenfoermig Schlackeinseln gluehten:
Natuerlich wollte ich das Baechlein nicht verunreinigen und habe mit einem Ast das fluessige Absatzmaterial nach oben auf den Schaft umgelenkt. Damit reichte dort endlich die Temperatur, auch das Leder und das Wollfutter gruendlich zu vernichten:
Brennschluss war nach 85 Minuten (die komplette Aktion hat ca. 3,5h gedauert)!
Deine Mottenlilly